Mittelrheinliga 24. Spieltag / Sonntag, 7.5.23, 15:30 Uhr / BW Friesdorf – FC Hürth 1:2

von Torsten Weyers

Abstiegskampf nächster Teil. Die Friesdorfer (12., 25 Pkt.) waren seit fünf Spieltagen ungeschlagen, holten dabei 11 Punkte. Hürth (13., 24 Pkt.) konnte im gleichen Zeitraum nur vier Punkte einfahren. Die Favoritenrolle lag also auf Seiten des Gastgebers. Dieser agierte in einem 4-1-4-1 mit offensiven Außen im Mittelfeld. Der FC Hürth setzte ein 4-2-3-1 dagegen, was letztlich offensiver war, auch wenn es sich anders liest.

Friesdorf begann druckvoll und kam schon in der 8. Minute durch Akremi zu einer ersten Chance. Sein Schuss von halblinks ging rechts knapp am Kasten vorbei. Quasi im Gegenzug startete Plavulj einer seiner zahlreichen, kaum zu bremsenden Flügelläufe und flankte in den 16er. Dort kam der Ball zu Kametas, der mutig abzog, den Ball nicht optimal getroffen, was aber genau den Effekt brachte, dass der Friesdorfer Torwart Lukash, noch gestört von Ito, ihn nicht halten konnte. 9. Minute, 0:1. Nun übernahm für die nächsten gut 20 Minuten der FCH das Kommando. Ein Angriff nach dem anderen lief, aber entweder wurden sie durch Fouls unterbrochen oder der letzte Pass funktionierte nicht. Erst in der 32. Minute kam es wieder zu einem besseren Gegenzug der Blau-Weißen, bei dem Djemail dann prompt in der Ecke des 16er von Schmitz zu Fall gebracht wurde. Der Schiedsrichter ahndete dies als Foul und pfiff Elfmeter. Kardan nutze diese Chance in der 33. Minute mit einem Kullerball (ob so gewollt oder nicht), der zunächst an den Pfosten und dann ins Netzt ging. Eine Minute später wechselte Friesdorf bereits aus. Zerrouk kam für Wetschorek und sollte nun wohl seinerseits versuchen, die starke rechte Offensivseite der Hürther zu bändigen. Was aber nicht gelang. Denn in der 39. Minute war Plavulj mal wieder durch und nur durch ein Foul des eben eingewechselten Zerrouk zu bremsen. Auch hier Elfmeter. Kehsta schoss ruhig und gekonnt zum 1:2 (40.) ein. Die Hürther hatten noch eine Fast-Torchance durch einen Freistoß, ebenfalls von Keshta geschossen, und ließen bis zur Pause nichts mehr anbrennen.

Die Pause wurden dann recht lang. Genau genommen 72 statt 15 Minuten. Da es keine Stadionmitteilung gab, ging man im Publikum davon aus, dass der Schiedsrichter die Partie wegen eines drohenden Gewitters unterbrochen hatte. Es donnerte mal kurz, ein naher Blitz war eigentlich nicht zu sehen, und es regnete leicht. Vermutlich vertraute man mehr einer App als den eigenen Sinnen.

Die Friesdorfer schien die lange Unterbrechung nicht ermüdet zu haben, denn sie begannen sofort in höchstem Tempo . Man könnte sagen, wie vom Blitz getroffen. Gefährliche Torraumszenen konnten sie aber keine kreieren. Nach 10 Minuten kühlten die Hürther die Partie herunter, indem sie ihrerseits wieder den Druck erhöhten und von der 55. bis zur 75. Minute das Spiel nicht nur kontrollierten, sondern auch offensivgefährlicher waren. Die beste Torchance ergab sich dabei in der 63. durch einen Freistoß von Keshta, nach Foul an Ito. So ab der 75. Minute kam Friesdorf wieder besser zum Zug und wollte mit Gewalt das 2:2 zu erzielen. Durch Ibishi in der 80. und Vatovci in der 89., dessen Schuss Kraus mit einer Glanzparade abwehrte, kamen sie auch noch zu zwei guten Chancen. Hürth erspielte sich deren noch eine durch Keshta (88.) und stand ansonsten stabil den Friesdorfer Angriffsbemühungen entgegen.

Die Zuschauer sahen ein rassiges Kampfspiel mit passendem Dauerregen ab der 2. Halbzeit. Wenngleich Friesdorf bei den zwingenden Torchancen leicht die Nase vorn hatte, ging der Sieg nicht unverdient an Hürth. Man stellte das geschlossenere Team, eine individuell bessere Spielerleistung, kam häufiger in die Angriffszone und hatte mehr Chancenmöglichkeiten.

BWF: Lukash –  Geyko, Maxim, Manchev, Wetschorek (34. Zerrouk) – Vatovci – Bosbach (69. Dahas), Kardan (86. Ndoumi-K.), Djemail, Akremi (55. Yamamoto) – Harrach (41. Ibishi) –

Ersatz: Litschel (T), Thaqai, Diana, Acil, Bringer, Klein, Vicente  – Trainer: Panagiotidis

FCH: Kraus – Sabuktekin, Schmitz, Golz, Park – Loppe (85. J. Göker), Kato – Plavulj, Keshta, Kametas (78. Ganzhorn) – Ito (90.+1 Zepke) –

Ersatz: Mehl (T), Yalcin, Okutan – Trainer: Heitmann

Torchancen: 4:3 (OA: 22:31/CM: 2:5) – Ecken: 3:8

Tore (Assist): 0:1 Kametas (9., Plavulj), 1:1 Kardan (33., FE, Djemail), 1:2 Keshta (40., FE, Plavulj)

Gelbe Karten: 2:1 – SR: Cemal Cam – Zuschauer: 70

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