Aleks brennt für den Fussball, ist ehrgeizig und weiß, was er kann und will
„Er ist unglaublich diszipliniert und willensstark, er brennt für den Fussball“, sagt sein Co-Trainer Samet Yildiz über Aleks Lohmann, seit dieser Saison U 19 – Fussballer beim FC Hürth. Die Willensstärke scheint in der Familie zu liegen, denn schon am Tag nach seiner Geburt im August 2008, änderten seine Eltern seinen Namen. Das kam so: sie wollten ihn eigentlich Alex nennen, das erlaubte das Standesamt damals nicht und schlug Alexander als Vornamen ein. Die Eltern akzeptierten dies nicht und benannten ihn am nächsten Tag in Aleks um: klingt zumindest wie Alex und zeugt von Durchsetzungskraft.
Und so präsentiert sich der heute 17-jährige Schüler einer Gesamtschule, der in zwei Jahren sein Abitur machen will, als jemand, der weiß was er will und dafür ein großes Maß an Disziplin an den Tag legt. „Mir ist es wichtig, dass der Tag strukturiert abläuft. Ich weiß, wann ich was tun muss und mache das dann auch. Ich brauche Aktivität, will jeden Tag produktiv sein“, sagt Aleks, der auch schon 10 Tage in der Akademie seines Lieblingsvereins FC Barcelona trainiert hat. Dabei ist er alles andere als abgehoben, sondern kommt eher ruhig und bescheiden, also auf dem Teppich geblieben, rüber.
Aleks ist ein guter Schüler, hat nie einen schlechteren Notendurchschnitt als 1,5 gehabt. Mit seiner Familie wohnt er in Mülheim-Wichterich, einem kleinen Ort zwischen Zülpich und Euskirchen, die Schule ist in Weilerswist und der Fussballverein in Hürth. Auch bei diesen langen Wegen, die er absolvieren muss, kommt ihm seine planende, gut organisierende Art und seine Motivation sehr zugute: wenn seine Eltern ihn mal nicht fahren können, kommt er mit dem Motorrad nach Hürth. Mindestens vier Mal die Woche nach Hürth zum Training oder zum Spiel, da kommen schon mal locker 285 Kilometer zusammen, im Monat sind das über 1.000 Kilometer. Und an seinem freien Tag geht er überdies noch zum Individualtraining.
Das geht nur, wenn man das auch will und Ziele hat. Und die hat Aleks. So hat er vor vier Jahren noch in der Normalstaffel gespielt und sich Stück für Stück hochgearbeitet. Mit dem FC Hürth will er jetzt in der Mittelrheinliga, in die das Team aufgestiegen ist, mindestens den Klassenerhalt schaffen. „Ich will jedes Spiel gewinnen und wäre schon gerne ein Unterschiedsspieler“, sagt er.
Dabei ist das Team von Trainer Senan Azizov sehr gut besetzt und hat sich gezielt verstärkt, doch Aleks ist optimistisch, dass er sich einen Stammplatz als 6er erarbeiten kann. In Hohenlind, wo er zuvor gespielt hat, hatte er auch sehr schnell einen Stammplatz und das war schließlich auch Mittelrheinliga. „Ja, diese Spielklasse ist schon mein Anspruch“, sagt er, der von sich selbst sagt, dass er gut am Ball und variabel in den Positionen ist. Zudem ist er laufstark, läuft schon mal 12 Kilometer im Spiel, was durchaus nicht jeder Bundesligaprofi pro Spiel läuft.
Beruflich will er etwas mit Sport machen: Journalist vielleicht oder Trainer. Überhaupt dreht sich bei ihm alles um Sport. Am liebsten mit Ball. Neben Fussball mag er auch Tennis, Tischtennis, Badminton und Basketball.
Warum er ausgerechnet zum FC Hürth gekommen ist? Ein Freund wollte hier ein Probetraining machen, der hat ihn gefragt, ob er mitkommt. Das Probetraining hat Aleks dann gut bestanden, sich sofort wohl gefühlt beim FC Hürth. Und ist geblieben. Aber wie war das noch gleich? Aleks weiß halt was er will und erreicht seine Ziele dann auch.
von Achim Hannott