Spielerportrait: Adilson Fortes Neves
Einer der letzten Zugänge unserer 1. Mannschaft in dieser Saison ist Adilson Fortes Neves, der auf dem besten Wege ist, sich in die Stammelf zu spielen und den Zuschauern des Pokalspiels gegen Hennef durch seine enorme Schnelligkeit auffiel: nicht einmal oder zweimal während des Spiels zog er einen Sprint an, sondern rannte permanent über 120 Minuten in hohem Tempo über das Spielfeld. Der als Flügelspieler und als Rechtsverteidiger einsetzbare Fussballer ist eine echte Bereicherung für das Spiel des FC Hürth. Und schnell geht bei ihm eigentlich alles immer.
Doch wer ist Adilson, dessen Spitzname Didi ist? Seine Familie stammt von den Kapverdischen Inseln, auch kurz Kapverden genannt. Dies ist eine Inselgruppe im Atlantischen Ozean, etwa 570 Kilometer vor der afrikanischen Westküste. Seit gut 50 Jahren bildet das Gebiet der Inseln die unabhängige Inselrepublik Kap Verde.
Adilson ist Luxemburgischer Staatsbürger, weil seine Eltern mit den drei Kindern früh nach Luxemburg zogen. Sie wollten für ihre Familie ein besseres Leben, was schließlich auch gelang. Die Kapverden blieben trotzdem Heimat und 2 bis 3 Mal war Adilson auch schon da und es gefällt ihm prima dort zu sein. „Die Leute haben nicht viel, sind aber zufrieden und fröhlich. Es ist immer warm und gibt super Strände“, schwärmt er von den Inseln, die rund 8 Flugstunden von Luxemburg entfernt sind.

Er studiert mittlerweile in Köln. Da denkt man zwangsläufig an einen Sportstudenten, doch weit gefehlt. Der erst 19-jährige studiert in Köln Betriebswirtschaftslehre (BWL), weil er sich neben dem Sport eine richtige und solide berufliche Existenz aufbauen will.
Dennoch bestimmt der Sport natürlich sein bisheriges Leben. Er kommt aus der 2. Liga Luxemburgs, wo er beim FC Etzella Ettelbrück spielte. In Luxemburg hat er alle Jugend-Nationalmannschaften von der U 11 bis zur U 17 durchlaufen und gab sein Debut bereits mit 16 Jahren in der 1. Liga Luxemburgs bei Ettelbrück. Nach dem Abstieg des Vereins blieb er dort und spielte in der 2. Liga in der letzten Saison sage und schreibe 25 Saisonspiele. In diesem Sommer machte er dann sein Abitur und brach auf nach Deutschland. Natürlich hatte er da auch längst den Führerschein, was den Umzug ebenso erleichterte wie auch beschleunigte.

Warum Deutschland? Es war sein Traum, einmal hier Fussball zu spielen und durch seine hier lebende Schwester kannte er bereits Köln. Stadt und Leute haben ihm so sehr gefallen, dass er hier seine neue Heimat suchte. In Zeiten der Wohnungsknappheit fand er in Rekordzeit ein eigenes kleines Appartement in der Kölner Südstadt und fühlt sich direkt wohl – was für einen 19-jährigen, der von zu Hause auszieht in ein anderes Land keine Selbstverständlichkeit ist.
Und warum der FC Hürth? „Ich habe bei einigen Vereinen angefragt und hier hat es mir am besten gefallen“, so Adilson, der noch nicht weiß, was einmal sein sportliches Ziel sein wird und wohin es ihn führt. Aber das könnte sich schneller ändern, als man denkt.