Mittelrheinliga 23. Spieltag / Sonntag, 30.4.23, 15:00 Uhr / FC Hürth – Glesch/Paffendorf 0:2

Von Torsten Weyers

Die mit drei Punkten Abstand zum ersten Abstiegsplatz punktgleichen Mannschaften von Hürth (11.) und Glesch/Paffendorf (10.) trafen aufeinander. Hürth musste aufgrund von Personalproblemen, die sich wie ein roter Faden durch die Saison ziehen, den Kader mit fünf Spielern aus der II. Mannschaft auffüllen. Bastian Golz stand sogar in der Startelf und „feierte“ so ein Comeback in der Ersten. Beide Teams hatten eine 4-5-1-Grundordnung, wobei die von Glesch/Paffendorf offensiver ausgelegt war.

Das somit zahlenmäßig hoch bestückte Mittelfeld sorgte für Gedränge und einen zähen Beginn des Spiels, in das erst so ab der 15. Minute etwas mehr Tempo hineinkam. Zu der Zeit konnte man dem FCH etwas mehr Spielanteile attestieren, welche aber keinen Nutzen brachten. Im Gegenteil, die drei Torchancen der 1. Halbzeit (Braun 19., Kocamis 24., Takahashi 30.) kamen auf Seiten der Glescher zustande. Hürth erreichte zwischen der 30. und 40. Minute mit drei besser gespielten Offensivaktionen nur die Vorstufe: Chancenmöglichkeiten, statt Torchancen. Nach der Pause startete der FCH dynamisch, übernahm das Spiel, drückte die Viktoria konsequent in ihre eigene Hälfte, kam aber wieder zu keiner Torchance. Vielleicht einer halben von Keshta. Aber schon ab der 55. Minute drehte Glesch den Spieß und stürmte nun seinerseits eng getaktet in Richtung Hürther Tor. Der Unterschied: Gleschs Angriffe waren zwingender und führten in der 62. Minute zu einer Großchance für Kocamis. Hürth erholte sich und kam über Plavulj, der von halblinks in Richtung langes Eck abzog, in der 70. Minute zu seiner besten Torgelegenheit. Glesch blieb aber leicht spielbestimmend und schien durch die Hürther Möglichkeit angestachelt. Man war nun aggressiver und laufstärker als der Gegner. In der 76. Minute fand dann eine Ecke von Braun den Kopf von Bacevac und dieser netzte gekonnt ein, 0:1. Spürbare Enttäuschung und Abfall der Körperspannung auf Hürther Seite. Dies nutze in der 77. Minute der kurz zuvor eingewechselte Porschen nach Zuspiel von Kocamis für einen Alleingang durch die Hürther Hälfte, den keiner zu stoppen vermochte. Und so stand es per Doppelschlag plötzlich 0:2. Hürth berappelte sich zwar, konnte aber, von einem guten Angriff (Plavulj, 84.) abgesehen, weder kräftemäßig noch spielerisch Glesch Paroli bieten, was diese für zwei weitere Chancen jeweils durch Hase in der 80. und 90.+1 nutzten.

Am Ende ein verdienter Sieg für Glesch/Paffendorf, der auch noch höher hätte ausfallen können. Die Personalnöte wiegen natürlich schwer, aber noch gefährlicher im Abstiegskampf ist, wenn die Enttäuschung aus einem wichtigen Spiel, wo man sich auf Augenhöhe wähnte, zu lange haften bleibt. Da hilft es nur, den Resetknopf zu drücken. Und dann auf zum nächsten Spiel. In dem Fall bei BW Friesdorf, einem weiteren Abstiegskonkurrenten.   

FCH: Kraus – Bonsu, Golz, Fleischer, Park – Sabuktekin (79. Kametas), J. Göker (30. Ganzhorn), Loppe (87. Yalcin), Kato (79. Okutan), Plavulj – Keshta –

Ersatz: Mehl (T), Hasemann, Mohr, Blome-Drees, Tchakoumi – Trainer: Heitmann

GP: Herrmann – Athanasiadis, Pfeiffer, Weber, Schiffer – Braun, Kocamis (89. Apaydin), Bacevac, Takahashi (60. Hase), Hwang (71. Porschen) – Morioka (81. Thönnessen) –   

Ersatz: Schürmann (T), Uhlemann, Strack, Koinaris, Vinci, Krasniqi – Trainer: Krämer

Torchancen: 1:8 (OA: 23:26/CM: 3:3) – Ecken: 6:7

Tore (Assist): 76.: 0:1 Bacevac (76., Braun), 0:2 Porschen (77., Kocamis)

Gelbe Karten: 5:2 – SR: Lukas Koch – Zuschauer: 100

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