Spielerportrait: Manuel Kabambi, 1. Mannschaft
Einer der prägenden Rückkehrer unserer 1. Mannschaft in dieser Saison ist Manuel Kabambi (30). Dies stellte er, in der noch jungen Saison, mit seinen bisherigen fünf Treffern schon unter Beweis. Auch im Heimspiel gegen den TuS Glesch-Paffendorf zeigte er, warum die Verantwortlichen auf ihn gesetzt haben: In der 2. Halbzeit eroberte er den Ball tief, setzte sich entschlossen gegen mehrere Gegenspieler durch und holte einen Strafstoß raus. Diesen verwandelte er eiskalt in die linke Ecke zum 2:1 Endstand. Dieser Treffer entschied das Spiel nicht nur, sondern machte einmal mehr deutlich, wie wichtig Kabambi für das Team ist.
Nur wer ist Manuel Kabambi eigentlich? Manuel Kabambi, Spitzname ,,Bambi“, wurde am 11. Januar 1995 in Engelskirchen geboren. Seine Familie ist fußballbegeistert und der Sport liegt bei ihnen praktisch in der DNA. „Bei uns hat jeder Fußball gespielt“, erzählt er. Schon als Kind war klar, dass er den Ball fest im Blick behalten würde. Seine ersten Schritte machte er in der Jugend des SV Bergisch Gladbach 09, wo er nicht nur Technik, sondern auch Durchsetzungsvermögen und mentale Stärke lernte – Qualitäten, die ihn bis heute auszeichnen.
Sein Weg führte nach seinen Jugendstationen in den Herrenbereich, zunächst zum FC Hürth und dann in höhere Ligen. Durch Stationen wie Wegberg-Beeck und Rot-Weiß Oberhausen in der Regionalliga lernte er anspruchsvollen Fußball, professionelle Strukturen und Spieltage vor großem Publikum kennen. Vor allem in Oberhausen wurde ihm bewusst, wie sehr ihn die Arbeit auf diesem Niveau fordert. Zweimal am Tag trainieren, sich voll fokussieren und große Erwartungen haben. Kabambi blieb auch auf diesem Weg nicht von Rückschlägen verschont: eine schwere Muskelverletzung setzte ihn für ein halbes Jahr außer Gefecht.
Eine Phase, die für jeden Spieler eine schwierige Bewährungsprobe darstellt. „Das war der größte Rückschlag, den ich bislang erlebt habe. Aber aufgeben war nie eine Möglichkeit“, sagt er. Geduld, Training und der Wille, zurückzukommen, prägten ihn – und machten ihn stärker. Seine Rückkehr nach Hürth ist daher kein Zufall. „Der Kontakt war nie abgerissen, und hier stimmt das Umfeld“, erklärt Kabambi.
Gleichzeitig verfolgt er ein klares sportliches Ziel: Den Verein zurück in die Mittelrheinliga zu führen. Sein Anspruch ist dabei sachlich und konkret: „Jeder im Team gibt 100 %, wir wollen aufsteigen.“ Kabambi zeigt auf dem Platz eine eindeutige Präsenz als Spieler. Mit seinen Eigenschaften – einer Größe von 1,92 m, Schnelligkeit, Robustheit und Stärke im Zweikampf – geht er konsequent zu Werke. Bereits in der Jugend wurde er wegen seines Engagements „Pitbull“ genannt. Er spielt direkt, mit Zielstrebigkeit und körperlicher Stärke. Er ist zugleich ein Führungsspieler, der Verantwortung trägt und seine Erfahrung aus höheren Ligen dem Team zugutekommen lässt.
Neben dem Sport spielt sein Glaube eine wichtige Rolle: Vor jedem Spiel betet er, telefoniert mit seinem Vater und sammelt Kraft aus Ritualen, die ihn fokussieren und Ruhe geben. Familie und Glaube sind Werte, die Kabambi tragen und die er auch ins
Team einbringt. Respekt, Teamgeist, Einsatzbereitschaft und Mentalität sind für ihn selbstverständlich – auf dem Platz wie daneben. Mit seiner Erfahrung, seiner Robustheit und seiner mentalen Stärke ist Kabambi beim FC Hürth nicht nur ein Spieler für die Offensive, sondern auch ein Ruhepol und Orientierungspunkt für die Mannschaft. Seine Geschichte zeigt, was ,,Bambi“ für eine Kämpfermentalität mitbringt. Vor allem aber zeigt sein Weg, dass Rückschläge zum Fußball dazugehören, dass man sie überwinden kann – und dass genau diese Erfahrungen einen Spieler zu einem wichtigen Bestandteil eines Teams machen.
von Jan Stein