Mittelrheinliga 28. Spieltag / Freitag, 26.5.23, 20:15 Uhr / FC Wegberg-Beeck – FC Hürth 2:1

von Torsten Weyers

Der Regionalliga-Absteiger Wegberg-Beeck stand die ganze Saison auf Platz 1 oder 2 und spielt um den Aufstieg. Der FC Hürth war nach dem 1. Spieltag Achter, bewegte sich fortan zwischen Platz 9 und 13 und spielt gegen den Abstieg. Unterschiedliche Perspektiven, aber das gleiche Ziel, beide brauchten Punkte. Wegberg-Beeck versuchte diese mit einem asymmetrischen 4-3-3 zu holen. Die Top-Scorer-Offensive (ges. 68 Scorer in 27 Spielen) Hasani, Kleefisch und Touratzidis agierte dabei in einem schiebenden Schwingen, in dem sie flexibel reagierten und das Mittelfeld dahinter Platz für den vorstoßenden Linksverteidiger Post (8 Assist) ließ. Ging aber nicht so auf. Hürth setzte ein eher defensives 4-2-3-1 dagegen.

Und kam aus diesem schon in der 3. Minute zu einer ersten Chance. Bonsu spielte einen Hochtippass, der die Wegberger Abwehr in einem Schlag überspielte, auf Ito. Der aber etwas zu weit rechts abgetragen wurde und zudem nicht die die nötige Kraft für einen Abschluss oder einen Pass auf Plavulj, der sich zentral anbot, entwickeln konnte. Danach übernahm Wegberg das Spiel. Zumindest für acht Minuten in denen man einen Pfostenschuss durch Hülsenbusch, einen folgenden Nachschuss durch Hühne und etwas später eine Halbchance durch Hasani hatte. Pfostenglück für Hürth. In der 18. Minute holte Keshta dann eine Ecke raus, die er selbst reinbrachte, und zwar über die gesamte Wegberger Abwehr, hinter der Plavulj stand. Der U19-Akteur musste „nichts anderes tun“, als die Innenseite seines Schuhs gegen den Ball zu halten, was er gekonnt und gelassen tat, und der FC Hürth führte 1:0 in Wegberg. Fünf Minuten später unterband Schmitz einen Wegberger Konter mit einem Foul, das mit einer gelben Karte bedacht wurde. Kann man geben, muss man aber nicht. Hatte Folgen. Vielleicht nicht nur die spätere Gelb-Rote Karte für Schmitz, sondern auch, dass Wegeber-Beeck nach dem Rückstand und bis zur Pause kaum was Gefährliches zustande brachte. Sie spielten, ob sie einen Kater aus dem 0:1 davongetragen hätten. Der FCH kontrollierte das Spiel zwar gut, aber dachte dabei ggf. mehr ans Verteidigen, als noch ein Tor nachzulegen. Das wäre dann fast in der 46. Minute möglich gewesen. Plavulj setzte sich rechts durch, fand im 16er aber nur den Abwehrversuch von Passage, der bei Fleischer landete, der wiederum aus 16 Meter den Ball mit Gefühl ins Tor bringen wollte. Er ging aber knapp links drüber, weil Zabel noch die Hände dran hatte. Der FCH kam so zu einer Ecke, und noch einer und noch einer. Die letzte ließ der Schiedsrichter aber nicht mehr ausspielen. Regelkonform, denn nur ein Strafstoß darf die Spielzeit verlängern. Wenngleich man eine Ecke am Ende einer zweiten Halbzeit ja gerne noch zulässt.

In der 48. Minute klärte Kraus gegen Kleefisch zur Ecke und brauchte danach wegen eines Kontaktes, weswegen er später auch verletzt raus musste, eine längere Behandlungspause. Vielleicht war dadurch die Konzentration der Hürther Defensive gestört, denn beim folgenden Eckball von Hasani konnte sich Hühne, trotzt Bedrängung und einem nicht besonders platzierten Schuss, zum 1:1 für Wegberg-Beeck durchsetzen. Nun sah man ein mehr oder weniger ausgeglichenes Spiel, bis die Wegberger so ab der 65. Minute anfingen, mehr zu investieren. Wenig später zahlte sich das dann aus. Kato schaute im eigenen 16er zu lange, wen er anspielen konnte, und Handzic spitzelte ihm dabei von hinten kommen den Ball weg hinüber zu Gogolidze. Der machte noch einen Schlenker und schob ruhig aus 14 Meter zum 2:1 (71.) ein. In der 79. Minute parierte Mehl mit einer Blitzreaktion noch einen  abgefälschten Schuss von Hoffmanns und Hürth hatte noch eine Halbchance in der 90. Minute nach Ecke von  Kehsta, aber Okutans Kopfballpass fand keinen Abnehmer. Das war’s. Irgendwie war da mehr drin beim Tabellenführer, denn ein gemäß Tabelle zu vermutender, deutlicher Leistungsunterschied war nicht zu erkennen. Vielleicht agierte man etwas zu verhalten.

WB: Zabel – Passage, Hühne, Hülsenbusch, Post (58. Pfaffenroth) – Fensky (46, Gogolidze), Leersmacher, Torrens – Touratzidis (70. Handzic), Kleefisch (59. Hoffmanns), Hasani –  

Ersatz: Willw (T), Allwicher – Trainer: Zeh

FCH: Kraus (65. Mehl) – Bonsu, Schmitz, Golz (58. Kametas) , Park – Fleischer, Keshta, Kato (79. Okutan) – Sabuktekin, Plavulj – Ito (85. Tchakoumi) –  

Ersatz: – Trainer

Tore (Assist): 0:1 Plavulj (18., Keshta), 1:1 Hühne (51., Hasani), 2:1 Gogolidze (71., Handzic)

Torchancen: 4:2 (OA: 22:17/CM: 5:4) – Ecken: 3:5 Gelbe Karten: 3:3, Gelb-Rote Karten: 0:1 – SR: Marcel Heller – Zuschauer: 300

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