Spielerportrait: Ayoub Boufarra
Nicht wenige haben gedacht, dass es unsere U 19 – Jugendmannschaft, also unsere A-Jugend in der Mittelrheinliga schwer haben würde und als Aufsteiger direkt unten drin hängt, gegen den Abstieg kämpft. Nicht so Ayoub Boufarra, unser 17-jähriger Neuzugang. Für ihn war direkt klar, dass es eher in die obere Tabellenhälfte geht, die Qualität der Mannschaft und des Trainers, der Wille des Teams – auch sein eigener Wille – seien einfach zu stark. Vor dem Auswärtsspiel gegen den klaren Favoriten Bonner SC sagte er voller Überzeugung: „Da gewinnen wir“. Und er hätte fast auch Recht behalten, denn das Team des FC Hürth erkämpfte nach zwei Rückständen ein 3:3 Unentschieden. Zweifacher Torschütze: Ayoub.
Der Frechener, der zuletzt in Hohenlind spielte, weiß was er will und verfolgt sein Ziel mit Disziplin und unerschütterlichem Optimismus. Und das ist der Profifußball. Selbst herbe Rückschläge halten ihn nicht auf seinen Weg zu gehen. Beispiel? Hennef wollte Ayoub im letzten Winter für die Junioren-Bundesliga verpflichten – doch sein damaliger Verein verweigerte ihm die Freigabe. Auch wenn er stinkwütend und sauer war, ihn hat das eher motiviert, weiter zu machen. „Ich kenne viele, die an so was kaputt gehen, mich hat es eher stärker gemacht“, so Ayoub.
Im Frühsommer dieses Jahres lehnte er dann ein Angebot von Energie Cottbus (3. Bundesliga), einen Internatsplatz im Nachwuchsleistungszentrum zu bekommen, ab. Das kam ihm zu plötzlich, war ihm zu weit weg und er wollte die Familie nicht in so jungen Jahren verlassen. So wechselte er zu Beginn dieser Saison zum Aufsteiger in die Mittelrheinliga in die Nachbarstadt von Frechen, also zur U 19 des FC Hürth.

Hier will der in Köln geborene Deutsch-Marokkaner, der auf dem linken wie auf dem rechten Flügel stürmt, erst einmal mehr Erfahrung gegen ältere Spieler anderer Mannschaften sammeln, denn eigentlich könnte er ja noch B-Jugend spielen. Ayoub: „Hürth ist gut für mich, auch weil mein Trainer Senan Azizov Ahnung von Fussball hat und nicht nur weiß, welche Spieler er hat, sondern auch wie er sie richtig einsetzen kann.“
Derzeit macht Ayoub sein Abitur auf dem Frechener Gymnasium. Im nächsten Jahr wird er es in der Tasche haben. Ebenso wie seine beiden besten Freunde Hamsa und Ilyas. „Viele auf der Schule wissen, dass Ayoub ein ziemlich guter Fussballer ist, aber er gibt damit nicht an, ist eher bescheiden und ruhig“, so Hamsa Hadzovic und Ilyas Lamhamdi, ergänzt: „Bei Ayoub steht der Fussball klar im Mittelpunkt. Ich bin sicher: er zieht sein Ding durch und packt das.“
Der FC Hürth, so ehrlich ist er auch, ist für ihn wahrscheinlich nur eine Durchgangsstation. Sein Ziel ist die Junioren-Bundesliga und dann später der Profifussball. Und wenn das mit dem Fussball nicht klappt? Für diesen Fall hat er auch schon einen Plan, ein Ziel vor Augen. Dann will er Architektur studieren. „Aber“, so sagt er, „es wird schon klappen, glaube mir.“